Das Will'sche Prinzip

/ Mittwoch /
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
(das musste jetzt mal sein)


wow.wow.wow. 234566543 mal wow.
jaahaaa ich bin fasziniert. Von wem?
Anne Will!
zur Info: Anne Will ist Fernseh Journalisten und moderiert die zurzeit wichtigste politische Talkshow im ARD.

Ich war heute in Berlin, mit 4 anderen Schülern meiner Schule, auf der Messe 'Wege in den Traumberuf Medien'.
Nachdem wir uns die Aussteller der verschiedenen Medienhochschulen angesehen haben, gingen wir zur Podiumsdiskussion zum Thema  'Journalismus' mit Anne Will, Dieter Kronzucker und 3 weiteren Personen, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte, ich weiß nur das sie Leiter oder Pressesprecher oder irgendwas anderes wichtiges von verschiedenen Unis/Fachhochschulen waren.

Schon von ihrem ersten Schritt auf die Bühne bis wahrscheinlich in alle Zeit wird und hat Anne Will mich begeistert. Mit edlem aber trotzdem lässigen Jackett/Bluse (wie auch immer), Jeans und mega genialen Schuhen, aus denen noch halb die grauen Stricksocken rausgeguckt haben, betrat sie die Bühne. Locker und frei fing sie an mit den anderen Personen auf dem Podium zu erzählen und Fragen des Moderators zu beantworten. Ich war nicht nur von ihrer Art und ihrem Stil, sondern auch von ihrer Offenheit fasziniert.
Als sie dann erzählte, dass es schön sei, jetzt nicht mehr am Wochenende arbeiten zu müssen, da sie so mehr Zeit hat um ihre, in der Schweiz lebende, Freundin zu sehen, war ich hin und weg.
Sie hat es nicht nur geschafft als Frau im deutschen Fernsehen so bekannt zu werden, nein, sogar trotz dem offenem Umgang mit ihrer Homosexualität hat sie viel Anerkennung erlangt.

Nachdem die Podiumsdiskussion beendet war, konnte ich nicht anders als nach vorne zu laufen ( was nicht weit war, da wir in der 2. Reihe saßen) um ein Foto mit ihr zu bekommen. Natürlich war ich nicht die einzige, die diesen Einfall hatte, und so quetschte ich mich mit einigen anderen Schülern an den Bühnenrand. Dort hat sie sich hingehockt und alle Fragen beantwortet, die den Schülern auf den Herzen lagen.

Und da war er wieder,  dieser Wow-Effekt.
Sie war komplett bodenständig und hat ohne zu nörgeln alle Fragen beantwortet und war total freundlich und höflich und hatte immer ein Lächeln auf den Lippen.
Auch was sie erzählte, kam sehr authentisch rüber und es schien nicht so, als würde sie versuchen irgendwas zu verstecken. Sie hat einfach alles so geschildert, wie es in der Welt des Journalismus wirklich ist.
Kurz bevor wir dann endlich fragen konnten, ob wir ein Foto mit ihr zusammen machen können, hat ein Junge sie darauf angesprochen, dass er es toll findet, dass sie dazu steht mit einer Frau zusammen zu leben. Wieder blieb sie locker, bedankte sich und während andere wahrscheinlich gar nicht weiter darauf eingegangen wären, erzählte sie uns ( da ich gleich daneben stand), dass sie es sogar geplant habe, das ins Gespräch einzubauen. Ihre Freundin, Miriam Meckel, habe sie angesteckt, darüber zu reden wie über alles andere auch und ihre Beziehung zu einer Frau nicht zu verheimlichen.
Im Beruf hat ihr das, so wie sie es erzählte, noch nichts Negatives gebracht.
Ich persönlich finde es stark und mutig von ihr, dass sie daraus kein Geheimnis macht und auch so anderen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, wie sie es ebenfalls erwähnte, sich leichter zu outen, indem sie unter anderem sagen können: 'Mama, Papa guckt die da im Fernsehen ist lesbisch und hat es trotzdem so weit gebracht!'

Mit einer Laufbahn, die mit einer Abi-Note von 1,5, einem Geschichts-, Politik- und Anglistikstudium angefangen hat, über Praktika und Volontariat bei Lokalzeitung, Fernsehen und Sportmoderationen geht und im Moment bei der wichtigsten politischen Talkshow im deutschen Fernsehen endet und bestimmt noch weiter gehen wird, hat sie das erreicht wovon viele nur träumen, nämlich das zu machen, was ihr wirklich Spaß macht.
Dabei  auf dem Boden zu bleiben, so wie sie es geschafft hat ist sagenhaft.
Eine Sendung beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist, wahrscheinlich nicht nur für mich, ein Traum. Doch nicht nur das, auch die Offenheit und das Selbstbewusstesein welches sie, ohne dabei überheblich und hochnäsig zu wirken, an den Tag legt, ist was, was ich auch besitzen möchte.
Ich glaube, ich muss mein letzten Eintrag korrigieren, denn diese Frau hat es echt verdient für viele Frauen und Mädchen  ein Vorbild zu sein.

Danke, für diesen wundervollen Tag, die vielen Informationen und die Bestätigung, dass auch homosexuelle Menschen auf so viel Anerkennung stoßen.
Das Aufstehen um 4.30 hat sich mehr als 100%ig gelohnt!


zur Überschrift: Der Begriff wurde oft von den anderen Rednern benutzt, um nochmal auf das hinzuweisen, was Anne Will gesagt hat und mir ist diese Wortgruppe im Kopf hängen geblieben ;D




Tut mir furchtbar leid, dass es so viel Text geworden ist, aber ich habe mich schon zusammengerissen. Ich könnte wahrscheinlich noch 3 mal so viel schreiben.


Bilder kommen später, die muss ich mir erstmal von den anderen geben lassen, da ich meine Kamera zu Hause vergessen habe. (-.-) Ich wollte nicht warten, bis ich die Bilder habe, das ging nicht, wahrscheinlich würde ich jetzt nicht mal schlafen können, wenn ich nicht irgendwie über diesen unglaublich gelungen Tag berichten würde.



Autor: Caro
Opfer: Anne Will

2 Kommentare:

Anonym on: 20. Januar 2011 um 15:38 hat gesagt…

Sehr gut geschrieben , trotz Länge. ;)

Anonym on: 28. Januar 2011 um 15:33 hat gesagt…

ich war auch auf der messe, habe aber die podiumsdiskussion nicht miterlebt. anne will sowie auch miriam meckel sind zwei persönlichkeiten, die wirkliche vorbilder sind. auch für mich. der text, was du schreibst, trifft das echt gut. der offenen umgang mit der homosexualität in den medien, finde ich zeugt von stärker persönlichkeit!

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